„Sorry, it´s fully booked“ – „Tut uns leid, alles ausgebucht.“ Diese paar Worte entwickeln sich zu unserem allgegenwärtigen Mantra in diesen Tagen. Ja, wir wissen, dass Namibia und Südafrika derzeit Ihre großen Ferien genießen. Und ja, wir wissen auch sehr wohl, dass in jedem Botswana- Reiseführer explizit darauf hingewiesen wird, dass die nur rar zur Verfügung stehenden Camps in den Nationalparks im Voraus zu buchen sind, um einen dieser begehrten Plätze zu ergattern. Nur entspricht dies nicht unserer Philosophie der Unterwegs seins. Bisher lief alles gut. So sind wir auch zuversichtlich, dass wir nach unseren Tagen in dem Delta noch einen Campsite im Moremi Schutzgebit bekommen, an der legendären Third-Bridge und auch noch einen Campsite in Savuti. Savuti ist eine Zwischenstation auf dem Weg von Maun nach Kasane, ca. 360 km ungeteerte Piste, auf die wir schon sehr gespannt sind. Vor unserem Delta-Flug haben wir uns bei den zuständigen Büros in Maun auf Warteliste setzen lassen, das ist der Grund für unsere Zuversicht. Doch macht uns Weihnachten ein Strich durch die Rechnung: Besonders die Südafrikaner lieben es, die Weihnachtsfeiertage „im Busch“ zu verbringen, so bleibt uns nach unserer Rückkehr aus dem Delta nur noch „Plan B“: Wir fahren über Nata nach Kasane, ca. 600 km geteerte Wegstrecke. Wir sprechen kurz vor unserer Abfahrt noch mit einer Truppe Südafrikaner, die mit vier Autos gerade aus Savuti kommen und als erstes Ihre Bergegurte zum Trocknen in die Sonne legen. Aufgrund der Regenfälle sind Sie oft stecken geblieben und haben sich gegenseitig öfter aus dem Matsch gezogen. OK, ist wohl doch ganz gut, dass wir außen rum fahren. Einzige Abwechslung auf dem ersten Teil der Strecke bleibt die Veterinärkontrolle, bei der wir auf Bitten der netten Beamtin unsere Schuhsohlen in eine Flüssigkeit tauchen und mit dem Wagen durch ein ein Tauchbad fahren, damit die Reifen mit der Flüssigkeit Berührung haben. Soweit wir wissen, werden diese Maßnahmen als Vorsorge zur Maul- und Klauenseuche durchgeführt, die von Büffeln auf Rinder übertragen werden kann. Der erste Übernachtungsstopp „Planet Baobab“, eine Campsite inmitten von riesigen, jahrhundertealten Affenbrotbäumen und sehr schön in die Natur integrierter Gebäudeanlagen versöhnt uns zusätzlich mit unserer Entscheidung. Heiligabend möchten wir in „Elefant sands“ verbringen, ein Platz ebenfalls in die Natur integriert mit der Besonderheit, dass dieser Platz in einem Gebiet mit großer Elefantenpopulation liegt und zudem einen Restaurantbereich ganz dicht an einem Wasserloch hat. So erleben wir Heiligabend mit Elefantenbeobachtungen. Auf dem Weg dorthin halten wir zweimal an, da Elefanten die Straße kreuzen. „Bleiben wir noch einen Tag?“ – uns zieht es weiter nach Kasane, denn wir möchten zumindest versuchen, im Chobe- Nationalpark eine Übernachtung im „Ihaha- Camp“ inmitten der Natur zu erhaschen. Kurz vor der Abfahrt sprechen wir noch mit Nicole und Thorsten, zwei Deutsche, die auch zurzeit hier mit Auto und Dachzelt unterwegs sind und wir erfahren, dass Sie für Übermorgen einen Campsite in Ihaha haben. Ihr Glücklichen, denken wir noch und prompt erhalten wir das Angebot, mit Ihnen den Platz zu teilen, falls „fully booked“. Danke, da kommen wir gerne darauf zurück. Lange Rede- kurzer Sinn: „Sorry, fully booked“ erfahren wir am Eingang zum Nationalpark. Nachdem wir den Rangern von unserem Angebot berichten, erhalten wir die Erlaubnis, morgen zusammen mit Nicole und Thorsten auf einem Platz stehen. An dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an Euch Beide! Nach einer Übernachtung auf einem überfüllten Campingplatz mit lauten Overland- Bussen fällt es uns nicht schwer, gegen 5:00 Uhr aufzustehen, damit wir möglichst früh in den Nationalpark einfahren können. Es fühlt sich wieder an, wie der Zutritt zu einer anderen Welt: Der Chobe- Fluß liegt malerisch mit ganz flachen Ufern vor uns, die Rufe der Weißkopfseeadler sind allgegenwärtig und Wildtiere in einer Fülle, wie wir es nicht erwartet hätten. Wir sehen u. a. große Herden von Impalas, Elefanten, Büffel, Giraffen, und viele verschiedene Vogelarten. Es hat so etwas Ähnliches wie in dem Film Avatar mit dem Planeten Pandora. Als wir gegen Abend am Platz eintreffen, fragen uns Nicole und Thorsten: „Habt Ihr die Löwen gesehen?“ Ganz in der Nähe des Camps haben zwei männliche Löwen einen kleinen Elefanten gerissen. Bis Sonnenuntergang ist noch eine Stunde Zeit, so fahren wir noch mal los und können erleben, wie sich einer der Löwen in mühevoller Arbeit an dem toten Tier satt frisst. Und das in etwa sieben Meter Entfernung! Wir genießen zu viert noch einen schönen Lagerfeuer- Abend und lauschen nachts den Rufen der Hyänen und der Affen (die uns abends das Brot geklaut haben). Zurück in Kasane bleiben wir noch drei Nächte auf einer Campsite, erleben den Chobe bei einer Bootsfahrt vom Wasser aus und bringen Auto, Wäsche und sonstiges auf Vordermann. Irgendwie möchten wir noch nicht weiterziehen nach Namibia, letzter Versuch in Sachen Savuti: Wir rufen noch einmal das Buchungsbüro in Maun an und fragen nach der Verfügbarkeit für die nächsten Tage, vielleicht sogar für Sylvester? „Sorry, fully booked“.
Nun wissen wir: Es soll dieses Mal nicht sein. Als wir in vor einiger Zeit in Tansania unterwegs waren und den Kilimandscharo nicht sahen, sagte jemand zu uns: „Ihr habt Ihn deshalb nicht gesehen, damit Ihr einen Grund habt, wieder zu kommen“. In diesem Sinne geht es daher Morgen weiter nach Namibia…
4 Antworten auf „„fully booked“, das Mantra zur Weihnachtszeit“
Hallo, Ihr zwei Lieben! Wir haben wieder mit großem Interesse an euren spannenden Erlebnissen teilgenommen. Sicher seid Ihr inzwischen in Namibia angekommen und habt dort das Neue Jahr begrüßt. Auf diesem Wege möchten wir Euch ein gesundes und glückliches Neues Jahr wünschen mit noch weiterhin vielen interessanten Eindrücken. Wir sind in Gedanken bei Euch und erfreuen uns auch an den besonderen Begegnungen, die Ihr erleben dürft. Weiterhin Gottes Segen für die Reise und liebe Grüße von Euren Eltern.
Ein glückliches und gesundes Neues Jahr wünsche ich euch!
Wenn ich Savuti und Ihaha lese, dann sind die Gedanken sehnsüchtig in der Ferne! Sie gehören für mich mit zu den beeindruckendsten Orten die ich kenne. Ist doch schön zu wissen, dass ihr nun einen Grund habt, wieder nach Botswana zu kommen 😉
Vielen Dank für die schönen Berichte und Bilder, mit denen wir eure Reise teilen können!
Alle Liebe Anja
Hallo Ihr Lieben,
zurück im kalten deutschland denken wir an die schöne zeit in botswana und namibia zurück – und natürlich an die netten abende mit euch !
Eine freude, ein stück mit euch unterwegs gewesen zu sein.
Schlechtes gewissen bekamen wir, als wir vom cholera-ausbruch in der epupa-region gelesen haben. Und ausgerechnet da haben wir euch hingeschickt. Wir hoffen, dass es euch trotz unseres tipps weiterhin gut geht. HAKUNA MATATA !
Habt weiterhin eine schöne zeit
thonic
Liebe Nicole
Lieber Uwe
ich hoffe ihr seid von der Cholera verschont.
Ich denke an euch und wünsche weiterhin viele gute Erlebnisse.
Nicole, ich vermisse dich!
Bin gespannt was du erzählst wie du JSJ in eure Reise einbaust oder ob es durch die vielen tollen Eindrücke in den Hintergrund gerät.
Alles Liebe
euch Zweien.
Eure Gabi