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Afrika 2013/14

Wie läuft es bei uns?

Wir haben schon länger keinen Bericht mehr eingestellt. Dies ist zum einen den eher spärlichen Internetzugangsmöglichkeiten geschuldet, zum anderen waren wir auch etwas „bequem“, was das Schreiben betrifft. Nach der letzten Nacht in Kasane erreichen wir nach erfreulich kurzen und freundlichen Grenzformalitäten Katima-Mulilo, die erste Stadt auf namibianischer Seite im Caprivi- Streifen. Wir entschließen uns, hier einen Nachtplatz zu suchen, was auch die richtige Entscheidung ist. Wir stehen auf einer netten Campsite, am Ufer des Sambesis und es ist ein besonderes Gefühl, zu wissen, dass dieses Wasser auf seinen weiteren Weg die Victoriafälle hinabstürzen wird. Heute Abend jedoch wieder mal Regen, so fällt es uns nicht schwer, am nächsten Morgen bis nach Divindu zu fahren. Wir möchten Silvester auf einer Campsite bei der Mahungu- Lodge verbringen und treffen dort überraschend wieder auf Nicole und Thorsten, welch eine Freude. Wir schlagen unser Lager direkt am Ufer des Chobe- Fluss auf, sehen und hören Hippos und eine Vielzahl verschiedenster Vogelarten. Wir verleben zwei schöne Tage zu viert mit Bootsausflug auf dem Chobe, netten Gesprächen und viel Natur. Der Regen jedoch treibt uns weiter: Wir möchten ins Trockene, wieder mal Lagerfeuer ohne Regenplane und mit Sternenhimmel. Somit ist ein Fahrtag  angesagt. Wir verlassen den Caprivi- Streifen mit einem lachenden und einem weinendem Auge. Denn hier ist zweifelsohne Schwarzafrika zuhause: Metzger, die Ihre Fleischwaren am Straßenrand feil bieten, Kinder, die den Autos auf der nicht stark frequentierten Straße zuwinken, improvisierte Städte mit kleinen Shops, Dörfer mit Rundhütten und schließlich auch ärmliche Behausungen erfassen unsere Augen auf dem 420 km langen Weg bis kurz vor Grootfontain. Der Regen wird weniger, die Wolken werden weniger dicht, einzelne blaue Löcher zeigen sich und schließlich geht unsere Theorie auf. Wir sind weiter westlich und vor allem weiter südlich, sprich außerhalb der Regenzone. Noch einmal treffen wir auf Nicole und Thorsten und erleben ein letztes gemeinsames Lagerfeuer mit Sternenhimmel, bevor sich unsere Wege für diese Reise endgültig trennen. Wir möchten am nächsten Tag nach dem Auto schauen lassen, denn der Nissan zickt. Willkürlich springt er an, oder auch nicht. So haben wir uns in der Vergangenheit im Chobe- Nationalpark von einem netten Ranger anziehen lassen, auch schon mal von netten Jungs an der Tankstelle anschieben lassen, zu guter Letzt haben auch schon zunächst sehr überraschte Polizisten an einem der Veterinär- Kontrollpunkte ihre tatkräftige Hilfsbereitschaft bewiesen. Auf längere Sicht gesehen, möchten wir jedoch lieber selbst starten können. In Grootfontain wird uns der Tipp gegeben, nach Tsumeb  zu fahren, dort könnte uns bei einer guten Werkstatt geholfen werden und so ist es auch. Mit einem neuen Anlasser können wir am nächsten Tag  weiter, Richtung Etosha- Pfanne. Für uns ein zweischneidiges Schwert, denn auf der einen Seite möchten wir gerne Tiere und Natur sehen, auf der anderen Seite wissen wir, dass spätestens hier sehr viel Tourismus in der gleichen Form wie wir unterwegs ist. Sprich Allradfahrzeuge mit Dachzelt und Campingausstattung. So ist es dann auch, viele Toyotas, Land-Rover, so mancher Nissan, alle mit Menschen besetzt, die genauso individuell unterwegs sind wie wir. Wäre man zynisch könnte man sagen: Hat ein bisschen was von Massentourismus. Wir verbringen drei Nächte in der Etosha-Pfanne, sehen „die üblichen Verdächtigen“ und auch Löwen. Landschaftlich ist die Pfanne sehr reizvoll, zu dieser Jahreszeit ist es jedoch an den Wasserlöchern eher leer, da die Tiere überall im Busch Wasser finden und nicht auf die Wasserlöcher angewiesen sind. Auf einem Campsite in der Etosha sehen wir einen alten Mercedes „James Cook“, der uns bekannt vorkommt, denn mit so einem Wagen war mal jemand bei uns in Mernes und hat eine alte Magirus- Feuerwehr von uns abgekauft. Und so ist es auch nicht allzu überraschend, als ich Simon, den damaligen Käufer  wiedererkenne und wir einen plauschigen Abend verbringen. Während wir den Nationalpark verlassen, sind wir immer noch am Überlegen, ob wir zu den „Epupa- Falls“ fahren. Es würde uns reizen, der Haken ist, die Fälle liegen im Nordwesten direkt an der Grenze zu Angola (der Kunene- Fluss stellt die natürliche Grenze dar), also streckentechnisch nicht gerade um die Ecke. Schließlich entscheiden wir uns dafür. Zunächst ist wieder einmal Lebensmittel- und Treibstoffvorrat zu besorgen, das erledigen wir in Outjo und machen uns auf den Weg. Nach einer Zwischenübernachtung in Kamanjab erfahren wir am nächsten Morgen, dass im Epupa- Distrikt eine Choleraepidemie ausgebrochen sei. Was machen wir nun? Jetzt sind wir schon ein Stück weit auf dem Weg, so beschließen wir weiter zu fahren bis zur nächstgrößeren Stadt vor Epupa, der Stadt Opuwo, um dort weitere Informationen zu sammeln und endgültig zu entscheiden ob wir die Fälle sehen werden oder nicht.

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